Ansteuerung der Veroma Anhängerkupplung

Liebe Freunde,

vor rund 3 Wochen fiel der Entschluss, unseren Krampe-Anhänger nicht mehr wie ursprünglich vorgesehen mit Kabeln zu betreiben, sondern via Infrarot. Wir planen derzeit einen JCB Fastrac unserem John Deere Knicklenker beiseite zu stellen und als kleines, aber vor allem wendiges und agiles Multifunktionsgerät zu bauen. Ich denke nicht, dass der Fastrac (mit seinen 4 kleinen Motörles) in der Lage sein wird die Krampe HP20 in schwerem Gelände zu bewegen, jedoch aber auf Straßen und gut planierten Auffahrten zu Abkippstellen.

Um den Spielwert zu erhöhen, musste also eine Infrarot-Lösung her, sich zu entscheiden welche, war für uns Brixl-Fans nicht schwer – jedoch war die Umsetzung mit einer langen Liste der Wie´s und Womit´s versehen. Umter anderem war die Ansteuerung der geplanten 7-Kammer Rückleuchten für die Krampe eine Frage. Ich entschied mich gegen den Kingbus und für die Einzelverdrahtung der Rückleuchten, warum? Nun ja einerseits aus Kostengründen und andererseits fühlt es sich einfach besser an, etwas Schritt für Schritt aufzubauen und mehr eigenes in ein Modell zu stecken. (Dies auch, wenn ich zugeben muss dass Kingbus ein tolle Geschichte ist und insbesondere für Elektronik-Weicheier 😉 eine Möglichkeit ist, sich gefahrlos einzubringen, leider aber auch dazu führt dass sich Fahrzeuge immer ähnlicher und beliebiger werden 🙁

Doch nun zum Thema:
Ein wichtiger Punkt dabei war eine Lösung zur Ansteuerung der Anhängerkupplung – schließlich muss sich diese in der Zukunft ferngesteuert sicher betätigen lassen. Von Seiten Veromas ist hier eigentlich alles getan, die Kupplung ist schön gemachtm gut konstruiert und super robust, ok der Betätigungshebel müsste weder die Breite, noch die unpassende Form haben, aber dies ist auch alles was mich stört.

eine Übersicht, links im Bild hinter dem Heckkraftheber sieht man den Bautenzug

Leider stellt sich bei Traktoren und Schleppern das Problem der Ansteuerung, diese ist auf eine Betätigung per Seil, Zugfeder oder Gestänge von hinten ausgelegt, hier sitzen aber bei Traktoren mit ihren niedrigen Kupplungen in der Regel die Hinterachsen. Ich musste mit also etwas einfallen lassen.

Nach einigen Versuchen und Überlegungen, Nächten des drüber Schlafens und freiem ausprobieren auf dem Basteltisch entschied ich mich für eine Seilzuglösung mit Bautenzug ala ScaleART. Die Manufaktur hat wunderschöne Bautenzüge im Programm, es handelt sich im Prinzip um Endloszugfedern in mattem Silber, sehr flexibel, gut zu verarbeiten und mit einem Außendurchmesser von 2,1mm auch noch akzeptabel.

Durch den Bautenzug und die sehr flexible Ausführung war ich in der Lage den zu nahezu unsichtbar durch das massive Aluminium nach hinten zu führen und von dort seitlich heraus.

Wie man etwas schwer erkennen kann, löste die die Befestigung des Stahlseiles mittels einer Schlaufe durch den Betätigungsarm der Kupplung – die Schlaufe bildete ich mit einer zusammengedrückten (gecrimpten) Aderendhülse sehr knapp am Arm – aus optischen Gründen mit einem kleinen Stück Schrumpfschlauch überzogen.
Seitlich hinter dem Heckkraftheber kommt nun der Zug aus dem massiven Heckträger heraus. Ab hier bin ich sehr flexibel und um es auszuprobieren habe ich den Zug recht lang gelassen.

die Montierte Kupplung im Detail

Nun ging es an den Bau des Servohalters, bzw. vielleicht sollte ich eher schreiben des Servo/Bautenzughalters. Die Problemmatik der Verwendung eines Bautenzuges stellt sich für mich in der Linie einerseits durch die Bildung der Endbefestigungen (Hebel an der Kupplung/ Servoarm) und andererseits und auch vor allem für die Justierung derselben.

Da die Kupplung eine eingebaute Feder hat, die den Kupplungsbolzen aktiv (übrigens sehr wohldosiert) nach unten drückt, muss nur die (kurzzeitige) Aufwärtsbewegung erzeugt werden. Die für mich einzige wirklich praktikable Lösung für das Problem ist die variable Verstellung des Mantels des Bautenzugs. Ich entschied mich für die einfachste und wohl auch intelligenteste Lösung, nämlich den Mantel mit einem kleinen Klotz zu klemmen – dies hat den Vorteil, dass ich bei Reparaturen den Zug von der Servoeinheit trennen kann ohne den Zug zu zerschneiden oder zu beschädigen. einfach den kleinen Klotz abschrauben, dass Servohorn lösen und beide Einheiten sind getrennt.
Über die Entfernung zwischen Servohorn und Mantel mittels der Klemmung stelle ich nun die „Nullposition“ der Kupplungsverriegelung ein.

Servohalterung aus Alu, die zwei freien Gewinde ermöglichen nach Umdrehen des Servos einen spiegelverkehrten Aufbau. Die Gewinde sind von beiden Seiten geschnitten, so lässt sich die Einheit von der Unterseite anschrauben.

An dieser Stelle wurde mir eine Lösung mit einer Schlaufe zu lang, also musste eine Alternative her. Normalerweise finden Mann und natürlich Frau auch, hier einen Stellring auf dem Servohorn, der das Stahlseil klemmt. Ich weiß nicht wie es euch geht, ich mag die Dinger nicht, sie verwringen Eingangs- wie Ausgangsseitig das Seil und spätestens beim ersten Nachstellen wird es unschön. Meine Lösung für dieses Problem hier ist eine M2 Messingschraube mit einem 0,7 mm Loch und der Verklebung des Seilzuges mittels Uhu Endfest 300 und Heißaushärtung mit Heißluft.
Ich bin vorsichtig optimistisch, dass dies halten wird und werde, wenn die Erfahrungen positiv sind, in Zukunft immer so verfahren. Die Bautenzüge gibt es bei ScaleART einzeln zu kaufen und sind sicherlich eine gute Möglichkeit, optisch wie mechanisch sauber Hebel im Model fernzubedienen.

 

In  der aktuellen Version, ist das Servo lediglich geklemmt, eine zukünftige Variante wird es Servo mit dem Klemmstücken des Bautenmantels mitklemmen, die Klemmstücke sind so gearbeitet, dass sie im geklemmten Zustand plan aufliegen.  Das verwendete Servo hier ist ein Graupner C261 ein sehr kleines Servo mit robustem Getriebe und guter Elektronik, mir ist bislang keines kaputt gegangen, ein rundum tapferer und zuverlässiger kleiner Kerl.